Schillernde Lichtgestalt und tapferer Kämpfer

Sanddorn heißt wissenschaftlich korrekt Hippophae rhamnoides L.  und gehört zu den Ölweidengewächsen. Je nach Mundart und Landschaft wird der Sanddorn auch Fürdorn, Haffdorn, Seedorn bzw. Korallen-, Meeres- oder Fasanenbeere genannt.

Sanddorn hat sich von Nepal aus über nahezu ganz Asien ausgebreitet. Besonders große Vorkommen werden in China und Sibirien gefunden. Das europäische Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Frankreich bis zum Kaukasus.

Sanddorn ist ein sommergrüner, dornenbewehrter Strauch mit wechselseitigen Blättern, die leicht nach oben geneigt sind. Die Blattunterseite ist weiß und filzig behaart, die Blattoberseite jedoch ist anfangs nur leicht behaart, verkahlt anschließend und sieht graugrün aus.

Das Wurzelsystem weist eine oder mehrere Hauptwurzeln auf, die bis zu 3 m tief wachsen können. Dazu kommt noch die sogenannte Wurzelbrut, ein Wurzelgeflecht, das nur flach im Boden verläuft, dafür aber bis zu 12 m lang werden kann. Durch dieses Wurzelsystem verbreitet und verdichtet sich die Pflanze ziemlich rasch, wobei es gleichzeitig zu einer starken Verankerung im Boden kommt. Außerdem lebt der Sanddorn im Wurzelsystem symbiotisch mit dem Strahlenpilz Actinomycetes zusammen. Dieser Pilz sorgt dafür, dass die Wurzeln Stickstoff aus der Luft binden und verstoffwechseln können, sodass die Pflanze auch auf nährstoffarmen Böden wachsen kann und niemals eine Düngung benötigt. Die Kombination aus Wurzelsystem und Anspruchslosigkeit gegenüber dem Nährboden erklärt, warum Sanddorn in flachen Küstengebieten als Befestigungs- und Bebauungspflanze geschätzt wird, wo sie Bodenerosionen und Abschwemmungen widerstehen kann.  Außerdem wird die Pflanze gern im Rahmen von Rekultivierungsmaßnahmen, z.B. im Braunkohlentagebau angebaut. Somit wird klar, warum Sanddorn auch als Pionierpflanze und Überlebenskünstler gesehen wird.